Wieso analysieren wir den Wahl-O-Mat?

Vor jeder großen Wahl greifen viele von uns zum Handy oder Laptop und überprüfen unsere Ansichten mit denen der Parteien. Der Wahl-O-Mat macht eigentlich nicht nur Spaß, sondern ist auch ein wichtiger Teil für viele Bürger die vor der Wahl noch unschlüssig sind. Gerade deshalb ist es wichtig, dass der Wahl-O-Mat auch für jedermann leicht zu bedienen ist, Poka-Yoke Funktionen integriert oder sequenzielle Interlocks verwendet.

Aber ist der Wahl-O-Mat aus User Experience Sicht auch wirklich ausgereift, oder bedarf es noch an Veränderungen? Wir haben den Wahl-O-Mat mal genauer unter die Lupe genommen und berichten euch wie es uns als Internetagentur in der Analyse ergangen ist. 

Erster Eindruck

Was ursprünglich als schnelle Entscheidungshilfe gedacht war, hat sich mittlerweile zu einer großen Reise durch die Parteiprogramme entwickelt.

Das Design ist gut gelungen und sorgt dafür, dass man sofort weiß, dass man beim Wahl-O-Mat ist. Leider verliert der Nachtmodus hier ein bisschen an Charme. Aber die Bedienung selbst ist smooth – Auswahlfelder, Checkboxen und alles andere reagieren schnell und ohne Probleme.

Auch die Gewichtung der Themen ist top - hier setzt der User den Schwerpunkt auf die für ihn wichtigsten Themen!

Probleme des Wahl-O-Mat

Ein kleiner Dämpfer: Manchmal gibt es konkurrierende Bedienelemente, zum Beispiel beim Tuning – da kämpft das Pulldown-Menü mit einer Checkbox, beide Elemente sollen über die Einbeziehung der eigenen Meinung entscheiden.

Ein richtiges Ärgernis kommt aber erst bei der mobilen Nutzung. Wenn die Seite neu lädt, wird das nicht abgefangen. Ein falsches Wischen nach oben, und sofort ist ein ganzer Haufen Arbeit weg. Das Problem ließe sich einfach vermeiden: Fortschritt automatisch speichern und das versehentliche Neuladen durch Wischen deaktivieren.

Auch die Accessibility-Icons am Seitenfuß sind ebenso wie die Icons der Tab-Navigation hübsches Eye-Candy, aber eher ein Rätselspiel für normale Nutzer.

Feintuning: Nur für Profis

Im Punkt Parteienvergleich kann man dann tiefer in die einzelnen Unterschiede eintauchen. Dort lassen sich noch die einzelnen Fragen gegen alle Parteien checken und im nächsten Punkt, leicht redundant, andersherum alle Antworten der einzelnen Parteien am Stück lesen.

Das ist wohl eher für diejenigen gedacht, die tiefer in die grenzenlose Welt der Politik eintauchen wollen.

Aus User Experience Sicht aber zum Glück für die meisten erstmal nicht direkt ersichtlich. Denn man kann sich bereits im ersten Schritt mit den erzielten Ergebnissen ausgiebig und dennoch übersichtlich beschäftigen.

Unser Fazit

Vorab: Macht den Wahl-O-Mat, und setz das Ergebnis an der Wahlurne dann auch in die Tat um! Denn vielleicht stimmt das Bild, das man von den Parteien hatte, gar nicht mehr mit der Realität überein.

In Summe bleibt der Wahl-O-Mat ein super Werkzeug vor jeder Wahl, aber dennoch besteht Verbesserungsbedarf. Das Design sollte so umgesetzt werden, dass User unter keinen Umständen versehentliche Seiten-Reloads auslösen, welche den Fortschritt löschen. Außerdem sollte auf eine eindeutige Konzeption gesetzt werden, die Nutzern alle Zweifel nimmt bei Buttons, welche die selbe oder gar keine Funktion haben. Der Wahl-O-Mat sollte so eindeutig sein, dass selbst Kinder keine Schwierigkeiten in der Bedienung hätten.