Snapchat gilt mit seinen spielerischen Foto-Addons in der Snap App als Vorreiter im Bereich Augmented Reality. Marc Zuckerberg hat auf der letzten F8 Facebook-Konferenz das Thema Augmented Reality sogar als absoluten Gamechanger für den gesamten Bereich Computing klassifiziert. Und Apple präsentierte erst vor knapp zwei Wochen ihr ARKit, mit dem Entwickler mit geringeren Aufwand Augmented Reality Apps entwickeln können. Laut Apple CEO wird Apple mit dem Release dem Release von iOS 11 über Nacht zur "größten Augmented-Reality Plattform der Welt".
Also war die spannende Frage, der ich auf den Grund gehen wollte, wieviel Augmented Reality im internationalen Innovations- und Kommunikationsbereich, der sich hier in Cannes präsentierte, bereits zu sehen war. Kurzum gesagt: Gar nicht viel.
Außer den allgegenwärtigen Lippenbekenntnissen bezüglich Bedeutung und disruptivem Potenzial waren es in erster Linie Virtual Reality Cases, Konzepte und Hardware, die bereits in der südfranzösischen Realität angekommen waren.
Snap hingegen nutzt seine Vorreiterrolle im Bereich Augmented Reality und überträgt seine führenden Kamera 3D-Effekte in den Bereich seiner Werbeformate. Jeff Miller, Head of Creative Strategy erläutert in seinem energetischen Vortrag „Mobile Disruption“ den Ausgangspunkt der Snap Strategie. Dass sich der Bereich Desktop seit Jahren zugunsten Mobile stark rückläufig entwickelt ist nunmehr hinlänglich bekannt. Für Snapchat liefert das Smartphone aber auch den Blick in die reale Welt.
„The smartphone is the Camera“
Für Jeff Miller ist die Kamerafunktion schlichtweg die wichtigste Funktion der allgegenwärtigen Smartphones. Tatsächlich kann das Smartphone für den Durchbruch der neuen Realitäten sorgen. Die ausgefeilten 3D-Spezialbrillen sind technisch aufwändig, teuer und fühlen sich zumeist weit mehr als Behinderung an, als dass sie eine Virtualität beflügeln können.
Mit Will Rolls, einer von zwei Creative Agency Partnern bei Facebook Deutschland, hatten wir am Rande der Konferenz ein exklusives Meeting. Er weiß, dass bei Facebook an der Advertisingfront bislang nichts von neuen VR oder AR Werbeformaten zu ahnen ist. Eventuell wird es 2018 eine neue Plattform geben, die auch hier im Ad-Business weitere Dimensionen eröffnet.
Den Lichtblick gab es hingegen bei den Award Ceremonies in der Kategorie Mobile. Die innovative Band Gorillaz liefert nach langen sieben Jahren Schaffenspause zum Release ihres neuen Albums "Humanz", ein wahres Feuerwerk an VR, 360 Grad Video, Mixed und Augmented Reality und kassiert für die Official Gorillaz App verdient einen Löwen in Gold.